Buddies im Bad
Körper und Geist - eine Einheit? Nur weil Strukturen zusammenwirken, nehmen sie sich noch lange nicht zusammen als Ganzes wahr. Die Dualität von Körper und Geist als philosophisches Konstrukt ist abgeleitet aus einem Empfinden der Trennung. Die Arroganz des Denkers besteht darin, nicht erkennen zu wollen, daß seine Abstraktionen getränkt sind von Emotionen, die das Erleben hervorruft. Er sagt etwas Wahrhaftes, wenn er von Spaltung redet - und verdrängt worin das Wahrhafte besteht. Dass man sich als immaterielles Wahrnehmungsfeld erlebt, als Verschränkung der Position die man bezieht und des Bezugspunkts auf den man sich bezieht. Spannend: das ist im Doppelsinn unsere Seinsform. Vektoren verbinden unsere Positionen und unsere Bezugspunkte zu Spannungsfeldern. Der Körper? Ein Fremder und ein Fremdes als Voraussetzung des wandernden, sich wandelnden Beziehungsgeflechtes. Er ist der notwendige Begleiter des blinden Marathonläufers. `Sag mal`, sagt der Pinguin am Urinal nebenan, `wie meinste das? Die Kraft der Gedanken läßt sich genauso messen wie Wärme oder Spannung?` Der Angesprochene starrt unverwandt sein Spiegelbild an, das ihn vom Druckknopf für die Wasserspülung des Pinkelbeckens ansieht, mächtiger als sein Projektor. Er drückt die Spülung, der groteske Mahner verzischt sich. `Na was glaubst Du, was ein body count ist? Ein Zählwerk für die Kraft von Gedanken.` Der Replikant ist schon beim Händewaschen, da schüttelt der Pinguin den Kopf und fragt: `Soll ich Dir mal sagen, was ich neulich als Privatpatient erlebt hab? Du glaubst nicht, was die unter Service verstehen.`