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Brachlandung

…zwischen den Abfahrtszeiten breiten sich die Habseligkeiten meiner Triebe aus…(frei nach Hans “dem Großen” Enzensberger)…auf den Rückseiten von U-Bahn-Tickets vor dem Blackout Gerettetes….Flüchtlinge auf Floßen…die Brücke von Merleau-Ponty…meine Wein-Ehrlichkeit hatte die Luftschlösser eines ARGE-Geplagten besichtigt, der zusammen mit einem von der Entmündigung bedrohten Unternehmensberater ein Kibbuz in der Nähe von Jena eröffnen will. Der Unternehmensberater hat eine Picard-Biografie verfasst und ist zu einer Lesereihe nach Chicago eingeladen. Sein Problem: die ARGE weigert sich, ihm die Flugtickets zu berappen. Sehe Bomber und Paganini vor mir, am Rande einer Senke in einem Brachland, wo früher Steinkohle abgebaut wurde. Wieso Merleau-Ponty? Die Phänomenologie der Wahrnehmung. Der Typ, der die Haarbürste auf dem Fensterbrett in seinem Kopf erlebt. Darüber ist er nicht erbaut. Erlebt sich und die Welt ganzheitlich. So mag es sein. Trennung von innen und außen als reine Konstruktion. Der wäre froh, könnte er an die Illusion glauben, er könne vom Biergarten draußen ín den Schankraum drinnen wechseln, statt Biergarten und Schankraum als ein Ganzes in seinem Leib ohne ein Jenseits der Straßenzüge zu realisieren. Woran erinnert noch mal der Druckknopf für die Wasserspülung des Pinkelbeckens? An die Tasten eines Baritonsaxophons. Jedenfalls was die polierte, emaillierte Oberfläche und ihre Spiegelreflexe betrifft. `Meine Pläne sind rigoros groß`, stellt der versoffene ARGE-Geplagte nüchtern fest. Sehe den Entmündigten und ihn am Ufer eines verseuchten Sees stehen: Bomber und Granini starren auf den Blasenschlag untergehender Instrumente der Fortbewegung und der Erbauung. Notizen gemacht. Filmriss. Die Tickets wurden heute nacht abgestempelt. Total abgefahren. Aber wohin?