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Bruchstück

Zum Katastrophenfilm gehört die Turbulenz als Metapher gestörter Beziehungen. Weil cineastische Blaupausen menschliches Verhalten melodramatisch beeinflussen, trennt sich die Partnerin des Bierfilzkritzlers am 11. September von ihm. Die Folgen sind natürlich nicht katastrophal. Es kommt nicht zu einer suggestiven dramaturgischen Kette, in der die Trennung eine Katastrophe heraufbeschwört. Es ist auch nicht die erste Trennung. Der Kritzler überlegt sich, ob er die Wohnungstür durch ne Drehtür ersetzt: rein - raus - rein - raus… Die Konsequenzen sind geringfügig. Von einem Moment zum anderen tritt eine Ernüchterung ein, eine Betäubung der Sucht, die sich umkehrt in Abstinenz. Er verliert jedwede Lust auf Suff. Kein Bier will ihm schmecken. Er meidet die Kneipe. Daher steht in den Sternen, die andere Trunkenbolde sehen, wann er je wieder Bieroglyphen verfaßt.